Die Hessische Kulturstiftung gewährt aus Mitteln des Landes Hessen Brückenstipendien zur Ermöglichung künstlerischen Schaffens, Förderung kreativer Arbeitsprozesse und Entwicklung künstlerischer Konzepte trotz der Pandemie. Sie unterstützen Künstler*innen und andere Kunstschaffende dabei ihre Arbeit in der Phase des derzeitigen Lockdowns fortzusetzen und leisten damit einen Beitrag dazu, die vielfältige Kulturlandschaft Hessens zu erhalten.
Für meinem der Hessischen Kulturstiftung vorgestellten Projekt der Kindergartenreportage wurden mir Fördergelder zur Verfügung gestellt, wodurch sich mir die Möglichkeit eröffnete, für Eltern kostenfreie fotografische Kindergartenreportagen durchzuführen.Im Folgenden gehe ich ein bisschen auf mehr auf die Hintergründe des Projekts ein.
Kindergartenreportage?
Fototage in Kindergärten laufen nach dem immer gleichen Muster ab: Im Raum steht ein drapiertes Fotoset, bspw. ein Bauernhof. Die Kinder werden nett lächelnd und auf einem Strohballen sitzend der Reihe nach im gleichen Setting abgelichtet. Im Anschluss kaufen die Eltern zwei Bilder von ihren kleinen Landwirt*innen, die dann im Regal verstauben. Einige wenige Kinder haben Spaß in diese Rolle zu schlüpfen. Doch was ist, wenn die kleine Hannah mit der Figur der Bäuerin überhaupt nicht sympathisiert? Wenn sie Scheu vor der Kamera hat, eingeschüchtert ist und doch sowieso viel lieber ein Dinosaurierrennen mit ihren Freund*innen veranstalten möchte? Genau – sie wird dennoch vor die Leinwand gesetzt und …oh stop, noch mal schnell Haare kämmen… von allen Seiten dazu ermutigt in die Kamera zu lächeln, da ihre Mama doch so gerne mal ein schönes Bild von ihr hätte. Hannahs Bedürfnisse werden dabei komplett außer acht gelassen und sie wird den Fototag definitiv nicht in guter Erinnerung behalten.
Ich biete als Fotografin Kindergartenreportagen an, die sich nicht auf inszenierte Fotografien beschränken und bei denen sich kein Kind dazu gezwungen fühlt Fotos zu machen. Ganz im Gegenteil: Der Fototag wird den Kindern Spaß machen, versprochen! Denn ich tauche in ihren Kindergartenalltag ein und halte so alltägliche Sitiationen in lebendigen Bildern fest, die alle eine ganz eigene Geschichte erzählen. So muss sich Hannah nicht als Bäuerin verstellen, sondern darf mit ihren geliebten Dinosauriern spielen – genau das wird in den Bildern auch zu sehen sein: die Lebensfreude der Kinder und ihre eigene kleine Persönlichkeit. Genauso fange ich aber auch spannende Momente zwischen den Kindern und deren Interaktion miteinander ein, denn ist nicht gerade diese unbeschwerte Zeit voller neuer Erfahrungen und erster Freundschaften, die den Kindergartenalltag ausmachen, die alle Kinder prägen und woran sie sich noch Jahre später erinnern werden?
Gefördert im Rahmen des „Kulturpaket II: Perspektiven öffnen, Vielfalt sichern“
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